Jahreshauptversammlung

Jahreshauptversammlung der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft

Die Freundschaft blüht und gedeiht

PINNEBERG Seit 61 Jahren verbindet Pinneberg und Rockville im US-Bundestaat Maryland eine Städtepartnerschaft. Rührige Bürgervereinigungen auf beiden Seiten des Ozeans, hier die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Rockville-Pinneberg, dort die Rockville Sister City Corporation, erfüllen die Partnerschaft mit Leben, knüpfen immer mehr Kontakte zwischen den Bürgern. Wie eng und herzlich diese Freundschaften inzwischen geworden sind, wurde jetzt wieder in den Berichten an die Jahreshauptversammlung offensichtlich.

Kein anderer Beitrag verdeutlichte die menschliche Verbundenheit so sehr wie der Lichtbildervortrag von Wehrführer Claus Köster und Löschmeister Björn Svennosen von Pinnebergs Freiwilliger Feuerwehr. Ein trauriger Anlass hatte die beiden im Dezember nach Rockville gebracht, der Unfalltod des dortigen Feuerwehr-Captains Sander Cohen währen deiner Rettungsaktion. Die tiefe Betroffenheit der beiden war immer noch zu spüren und übertrug sich auf die knapp 50 Mitglieder der Gesellschaft, die im Rockville-Zimmer des Rathauses zusammengekommen waren.

Abgesehen davon waren es lauter schöne Erlebnisse, die das 60. Jahr der Städtepartnerschaft geprägt haben. Darüber sprach Bernd Hinrichs, der in an diesem Tag für zwei weitere Jahre als Präsident der Gesellschaft bestätigt wurde. Höhepunkte des Jahres waren der Besuch der Pinneberger in Rockville im Juni 2017 und dann der Gegenbesuch aus Maryland im Oktober. Die Jubiläums-Festschrift, mitgestaltet vom Pinneberger Künstler Detlef Allenberg, lag aus und war bei den Teilnehmern der Jahreshauptversammlung als Sammlerobjekt recht begehrt.

Das umfangreiche Programm rund um die 60-Jahr-Feier hat allerdings die Kasse der Gesellschaft schwer gebeutelt. Die Jahresbilanz offenbarte ein Minus von über 9000 Euro. Die Gesellschaft hatte sich in den Jahren zuvor allerdings ein kräftiges Rücklagenpolster geschaffen. So endeten die Bankauszüge nach all den Festlichkeiten immer noch mit schwarzen Zahlen, berichtete Schatzmeisterin Felicitas Lorenz.

Hans-Dietmar Bethke kandidierte nach 16 Vorstandsjahren nicht wieder für sein Beisitzeramt. Er sei jetzt als Großvater gefordert, so seine Begründung. Hinrichs hätte ihn gern mit einem 16 Jahre alten Rotwein verabschiedet, gestand aber ein, keinen entsprechenden Tropfen gefunden zu haben. So wurden es zwei Flaschen des Jahrgangs 2016. Als Bethkes Nachfolger rückte Torsten Hauwetter in die Führungsriege auf. Sekretärin Bianca Mende und Beisitzer Herbert Hoffmann wurden wiedergewählt.

Für 2018 hat die Gesellschaft auch schon viel vor. Ein Hauptaugenmerk ist der Ausbau des Schüleraustausches. Als Kooprdinator bringt sich dabei Christian Jessen-Klingenberg ein. Der Pinneberger gehört deshalb ebenfalls dem Verwaltungsrat der Rockviller Sister City Corporation an. Als einen kulturellen Höhepunkt kündigte Hinrichs den Besuch eines amerikanischen Madrigalchores an. Und nicht nur das. Der Präsident hatte für die Mitglieder seiner Gesellschaft auch zusammengetragen, was für Musik ein solcher Chor zu Gehör bringt, nämlich weltliche Klänge aus Renaissance und Frühbarock.

Foto und Text Karl-Heinz Stolzenberg

Pinneberger Tageblatt / shz / 03.03.2018