Wie Musik Nationen verbindet

Gäste aus den USA begeistert von Auftritt beim SummerJazz in Pinneberg
Artikel aus dem Pinneberger Tageblatt von Bastian Fröhlig vom 12.08.2024

Drei, vier Konzerte spielt das Jazz-Ensemble der Richard Montgomery High School aus Pinnebergs Partnerstadt Rockville normalerweise in der eigenen Schule. Zudem ist man auf Jazz-Festivals rund um Washington DC in den USA unterwegs. Am gestrigen Sonntag standen sie erstmals in Pinneberg auf der Bühne.

„Wir haben seit Jahren den Slot am Sonntagmorgen freigehalten, ihn dann aber doch immer anders besetzt. Daher freue ich mich besonders, dass es in diesem Jahr geklappt hat“, sagte Dr. Ralph Kricke, Vorsitzender Förderverein SummerJazz Pinneberg, nach dem Auftritt der 15 Schüler aus den USA. Er betonte: „Im kommenden Jahr ist der Slot wieder frei.“ Möglich gemacht haben den Auftritt die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Rockville Pinneberg (DAGRP) und die das Gegenstück Rockville Sister Cities Corporation auf US-Seite. Freitag standen die Schüler in Berlin auf der Bühne, Samstag auf dem Spielbudenplatz in Hamburg und Sonntag beim SummerJazz Festival. „Musik verbindet Menschen, macht die Schüler zu besseren Menschen und die Welt zu einem besonderen Ort“, sagte Ensemble-Leiter Dr. Peter J. Perry. „Für uns war es eine besondere Reise, die mehr Planung erforderte als üblich.“ Das habe sich laut des Lehrers aber gelohnt: „Es war eine außergewöhnliche Erfahrung, außerhalb der USA zu spielen.“

„Es ist ganz anders, wenn man vor anderem Publikum in einem anderen Land in einer anderen Umgebung spielt“, sagte Sherley Han. Die 18-Jährige gehörte der 15-köpfigen Reisegruppe ebenso an, wie der gleichaltrige James Gelmeijei, der bilanzierte: „Es war beeindruckend, wie herzlich und gastfreundlich die Menschen überall zu uns waren.“ Unter anderem hatte die SummerJazz-Gruppe die Instrumente für die Schüler organisiert, die nicht im Flieger transportiert werden konnten. „Die Unterstützung war fantastisch“, schwärmte Bernd Hinrichs, Präsident DAGRP.
Musikalisch gab es wenig Unterschiede für die Musiker – vielleicht mehr Begeisterung. „Wir wurden hier erwartet, begeistert empfangen und bejubelt. Das war besonders. Die Leute waren einfach schon begeistert, weil wir hier sind“, sagte Perry. Der Auftritt war das eine, Deutschland kennenlernen das andere. Vor allem das Essen blieb in Erinnerung. Currywurst, Wiener Schnitzel, Krakauer und Döner wurden probiert. „Das Essen war so gut. Egal wo. Und die Preise waren gut“, sagte Gelmeijei. Auch Mitschülerin Han schwärmte: „Ich mag das Essen hier. Die Qualität war großartig.“ Besonders begeistert war sie vom Pinneberger Samstagsmarkt: „So viel frisches Essen. Das war fantastisch. So frisch ist es das beste Essen.“ Das war allerdings nicht das Einzige, was die Amerikaner beeindruckte.

„Es gibt viele öffentliche Orte, wo man sitzen und entspannen kann. Mehr Cafés, in die man sich einfach setzen kann. Das gibt es so in den USA nicht“, berichtete Han. Perry betonte: „Ich mag es, wie die Deutschen mit der Natur umgehen.“ Besonders seien ihm die zahlreichen Fahrradfahrer aufgefallen und das Pfandsystem habe ihn beeindruckt. Davon schwärmte auch Gelmeijei: „Man kann die Flaschen im Supermarkt abgeben und bekommt Geld zurück. So gibt es weniger Müll. Das ist toll.“ Perry war überzeugt: „Solche Reisen sind ein großartiges Unterrichtstool. Durch die Reisen werden die Schüler bessere Amerikaner und sorgen für ein besseres und friedliches Zusammenleben.“ Das hat auch Gelmeijei für sich mitgenommen: „Es ist hier fast wie in Amerika. Menschen sind Menschen. Die Kultur und die Menschen sind sich ähnlicher als ich erwartet habe.“

Für die beiden 18-Jährigen geht es nun von der High School an die Universität. Ansonsten wären sie gern wiedergekommen. Perry sagte: „Es ist viel Aufwand, aber es lohnt sich. Wir müssen schauen, wie es wird.“ Hinrichs ergänzte: „Es wäre eine tolle Sache, aber wir müssen einfach schauen, was kommendes Jahr möglich ist.“